Wissenschaftliche Hintergründe
Die Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT) beruht auf einer breiten Palette wissenschaftlicher Forschung und Studien, die ihre Wirksamkeit und Sicherheit untersucht haben. Eine bedeutende Entdeckung auf diesem Gebiet wurde von Gregg L. Semenza gemacht.
Der Nobelpreis für Physiologie / Medizin 2019 wurde an William G. Kaelin Jr., Sir Peter J. Ratcliffe und Gregg L. Semenza verliehen. Gregg L. Semenza wurde für seine Entdeckung der molekularen Mechanismen ausgezeichnet, die der Anpassung von Zellen an veränderte Sauerstoffgehalte zugrunde liegen, einschließlich seiner Arbeiten zu Hypoxie-induzierbaren Faktoren (HIF).
Diese Entdeckungen haben einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Zellantwort auf Sauerstoffmangel geleistet und haben auch eine große Bedeutung für das Verständnis der Mechanismen, die der IHHT-Therapie zugrunde liegen.
Behandlungsablauf
Als Grundlage der Einschätzung der Belastbarkeit jedes Patienten steht vor jeder Behandlung standarmäßig die Durchführung einer etwa 20 minütigen
" VNS-Analyse ":
Diese besteht aus drei Messungen:
- Ruhemessung im Sitz. Standadisierte Aufzeichung von 520 Herzschlägen (RR-Intervallen).
- Kontrollmessung unter Atemtaktung im Sitz. Standadisierte Aufzeichnung von 130 Herzschlägen (RR-Intervallen) mit ca. 2 minütiger kontrollierter Taktatmung zur Aktivierung der Reserve des Parasympathischen ("bremsenden") Nervensystems.
- Orthostasemessung in zwei Schritten: 1. im Liegen, 2. unter Belastung (zügiges Aufstehen), zur Beurteilung der Aktivitätsreserve des Sympathischen ("aktivierenden") Nervensystems.
Im Anschluss erfolgt als Basis der Trainings-/Therpiesteuerung des IHHT ein sogenanter
" IHHT Hypoxie-Test ":
Der Hypoxietest ermittelt die individuelle Hypoxieverträglichkeit. Sprich die Fähigkeit des Körpers mit sauerstoff ärmerer Höhenluft umzugehen. Dieser erste Termin ist in jedem Fall begleitet.
Dabei wird die vorerst einzustellende Trainingshöhe (z.B. 2000m) festgestellt, bei der das Trainingsziel des Sauerstoffgehaltes im Blut (SpO2 von ca. 80-85%) erreicht wird.
Ein weiterhin bestehendes Wohlgefühl ist hierbei oberste Priorität, um ein Übertraining zu vermeiden. Die besondere Sicherheit wird hierbei durch eine doppelte Kontrolle vom der Sauerstoffsättigung mittels 2 parallel messenden Pulsoxymeter sichergestellt.
In der Regel ist dieses Ziel nach ca. 3-4 der 5 Intervalle von 8 Minuten Dauer der Fall, sodass die letzten 1-2 Intervalle des ersten Termins schon den gewünschten Trainings/Therapiereiz darstellen.
Die weiteren Sitzungen können nun nach Voreinstellung der individuell ermittelten Trainingseigenschaften durch den Therapeuten alleine in entspannter Atmosphäre wahrgenommen werden.
"Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie / Training":
Nach einigen Terminen (zum Beispiel nach 1-2 Wochen à 2-3 Sitzungen/Woche) kann eventuell eine erste individuelle Anpassung in Form einer Steigerung der simulierten Höhe vorgenommen werden.
Dies spiegelt den ersten Trainings-/Therapieerfolg durch eine erfolgte Anpassung des Körpers an die vorgenommenen Reizen wider.
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